Grundsätzlich gelten im Fahrradtrial die gleichen Regeln wie beim Motorradtrial. Jedoch unterscheiden sich diese sich im Detail. Beim Fahrradtrial liegt der Schwerpunkt primär auf den Sprüngen und der Balance, im Gegensatz zum Motorradtrial wo oft sehr große Stufen befahren werden. Daher sind sowohl die zu durchfahrenden Sektionen, als auch das Fehlerbewertungssystem entsprechend angepasst. Es wird unterteilt in Hobbyklassen und in Altersklassen (Leistungsanforderungen entsprechend den Nationalen Meisterschaften)
Hobbyklassen (Lizenzpflicht seit 2014):
Anfänger | ab 9 Jahre (und älter) |
Fortgeschrittene | ab 11 Jahre (und älter) |
Könner | ab 13 Jahre (und älter) |
Spezialisten | ab 15 Jahre (und älter) |
Altersklassen (Lizenzpflicht):
Schüler U9 | bis 8 Jahre |
Schüler U11 | bis 10 Jahre |
Schüler U13 | bis 12 Jahre |
Schüler | bis 14 Jahre |
Jugend | bis 16 Jahre |
Junioren | bis 18 Jahre |
Elite | ab 18 Jahre (und älter) |
Fährt man in einer Alters-Lizenzklasse, so ist eine Teilnahme bei den deutschen Meisterschaften möglich. Je nach Altersklasse ist so eine Qualifikation für den Nationalkader der Weltjugendspiele, bzw. zu den Europa- und Weltmeisterschaften möglich. Die Hobbyklassen sind entsprechend den Altersgruppen frei für alle Lizenzinhaber des UCI&BDR-Radsport-Verbandes wählbar.
Bei den Läufen zur Süd-Deutschen-Meisterschaft (SDM) können sowohl Fahrer aus Hobby- als auch Alters-Lizenzklassen teilnehmen.
Die Lizenzpflicht besteht seit 2014 und basiert lediglich auf einem einmaligen Arztbesuch zur Sporttauglichkeitsuntersuchung. Die vier jüngsten Klassen der Altersklasse sind von der Schwierigkeit identisch zu den vier Klassen der Hobbyklassen, werden jedoch separat gewertet. Das Hauptstarterfeld ist im Fahrradtrial im Altersbereich zwischen 8 und 25 Jahren. Es gibt allerdings auch schon 5-jährige, die aktiv am Training oder Wettkampf teilnehmen. Nach oben gibt es theoretisch keine Altersgrenze. Die ältesten aktiven Fahrer der deutschen Fahrradtrial-Geschichte sind etwa 50 Jahre alt.
Die Fahrräder, die sich grundlegend von der Geometrie eines Mountainbikes unterscheiden, sind 20″ und 26″ -Trialbikes deren Rahmen in der Regel aus Aluminium hergestellt sind. Anbauteile sind je nach Preisklasse und Modell zudem auch aus Carbon oder Magnesium. Ein Gesamtrad kommt so in den Profi-Klasse auf 7,5-8 kg (20″) und 8-9kg (26″). Sie verfügen in der Regel über Hydraulikbremsen die entweder als Felgen- oder auch als Scheibenbremse ausgeführt sind. Der Preis für ein neues Trialrad beträgt zwischen 450,- € und 2500,- €. Ein gutes gebrauchtes Trialrad ist schon wesentlich günstiger zu bekommen.
Das Mountainbiketrial mit dem 26″ Rad wurde in den letzten 10 Jahren (Stand 2016) zu einem aktiven Teil des Trialsports. Im heutigen nationalen und internationalen Wettkampfgeschehen sind mittlerweile beide Klassen gleich stark ausgeprägt und werden in den Top 10 der Weltranglisten primär von den Spaniern (20″) und den Franzosen (26″) angeführt. Ein großer Vorteil beim Mountainbiketrial ist, daß man mit einem handelsüblichen Mountainbike ‚von der Stange‘ beginnen kann und für die Grundlagen im Trialsport kein spezifischen 20″ oder 26″ Trialbike benötigt.
Es besteht jedoch deutschlandweit auch die Möglichkeit in Trial-Clubs zu schnuppern und den Trialsport sowie die Fahrräder entsprechend kennenzulernen, so auch beim MSC Falke in Sulz am Eck.