Die Saison im Motorrad-Trial ist vorbei, die Deutsche Meisterschaft schloss ihre Bücher beim großen Finale am 19. Oktober in Kerzenheim. Drei Trialer des MSC „Falke“ Wildberg-Sulz im ADAC e.V. waren am Start – einer trug den Vize-Titel nachhause.
Von Mona Pekarek
Kerzenheim, 19.10.2019: Spät im Oktober mag an einem verregneten Wochenende so manchem die Lust am Outdoor-Sport vergehen. Doch im Trial gehören diese Tage zum Programm, die Deutsche Meisterschaft macht vor dem Herbst keinen Halt und nach einer packenden Saison fand sie ihre Finale beim AMC Kerzenheim im Donnersbergkreis. Wie schon im letzten Jahr setzten die Veranstalter auf einen einzelnen Lauf als feierliches Ende mit anschließender Siegerehrung, was die Intensität des Wettkampfes jedoch nicht minderte.
Die drei Sulzer Max Faude, Felix Heller und Mona Pekarek waren an diesem Wochenende angereist, um sich ein letztes Mal 2019 mit den besten Trial-Fahrern des Landes zu messen und ihr Gesamtergebnis der Meisterschaft zu besiegeln. Doch bereits vor dem eigentlichen Start der Veranstaltung stellte sich den dreien ein großes Hindernis in den Weg: Die Wiese des Fahrerlagers war durch den andauernden Regen der Vortage derartig durchnässt, dass die Wohnmobile, in denen die Fahrer die Saison über unterwegs sind, keine Chance hatten. Unter Flutlicht und gezogen vom herbeigeeilten Traktor wurden schließlich alle Fahrzeuge verteilt und im Morast platziert, um die Basis der Wettkampf-Teilnehmer zu bilden.
Top vorbereitet und maximal motiviert schlüpften die drei am Samstagmorgen in ihre Stiefel, schmückten sich mit ihren Startnummern und rollten in die heiße Phase: Technische Abnahme, Warmup und die letzte Konzentrations-Phase vor dem Start. Besonders bei Max Faude aus Sindelfingen liefen hier die Leitungen bereits auf Hochtouren, denn dieser Tag entschied über seine Platzierung auf zwei oder drei der deutschen Königsklasse. Die Wertungspunkte der Anwärter lagen eng beisammen, Max war sichtlich nervös, bekam jedoch die volle Unterstützung seiner Familie, die extra gemeinsam angereist war.
Zweimal 15 Sektionen – Parcours mit den verschiedensten Hindernissen – lagen zwischen den dreien und dem Saison-Abschluss. Und diese hatten es in sich: Das beeindruckende Wald-Areal des AMC Kerzenheim begrüßte die Teilnehmer mit völlig ungewohntem Terrain, mit losem Sandboden, mit rutschigen Wurzeln, trickreichen Stein-Kombinationen und keinem einzigen trocken Fleckchen Erde. So befand sich die erste Hälfte der jeweiligen Runde in einem Bereich, der auch den Teilnehmern des dortigen Vereins nicht zum Training zur Verfügung steht und nahezu unberührt war. Keine festgefahrenen Spuren, keine Rillen im steilen Hang, die Halt geben konnten. Die zweite Hälfte der Sektionen befand sich im Trainingsgelände, war gespickt mit großen, künstlich angelegten Steinstufen und Felsen.
Auch Felix Heller trat in der höchsten Klasse der Meisterschaft an und sah sich somit den schwersten Abschnitten gegenüber. Der TRRS-Pilot glänzte bereits das ganze Jahr mit einer konstant guten Performance und legte sich mit dem oberen Drittel des Starterfeldes an. Gut gelaunt startete er ins Finale und schnell zeigte sich, dass sich sein hartes Training auf und neben dem Motorrad auszahlte: Felix fuhr sein bestes Ergebnis der Saison ein und belegte Platz 5 beim Endlauf zur Deutschen Meisterschaft, sowie Platz sechs in der Gesamtwertung.
Mona Pekarek hielt indes die Fahne des MSC Falke Sulz in der Deutschen Damen Meisterschaft hoch. Bislang verlief die Saison für sie eher durchwachsen, zwei Läufe musste sie aussetzen, wollte es aber in Kerzenheim noch einmal wissen. Die Stuttgarterin hatte mit dem anspruchsvollen Gelände zu kämpfen und landete unter zwölf Damen schließlich auf Platz acht, gesamt auf Platz zehn von 14 Starterinnen 2019.
Max Faude kämpfte noch immer um jeden Fehlerpunkt und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Hauptkonkurrenten Paul Reumschüssel. Wenn Max den Vize-Titel holen konnte, dann nur mit einem Podestplatz in Kerzenheim. Bis zur letzten Sektion war es ein Nervenkrieg, und seine ganze Familie kämpfte mit. Die Entscheidung fiel schließlich erst in der allerletzten Sektion des Tages: Max Faude setzte an zur wichtigsten Fahrt der Saison, sein Wasserträger Andreas Kindsvogel feuerte ihn an und tatsächlich schaffte er zuletzt eine fehlerfreie Performance. Max Faude holte sich Platz drei des Finallaufs und sicherte sich somit den hart umkämpften Vize-Titel der Deutschen Trial Meisterschaft 2019.
Schließlich folgte die die Siegerehrung des Jahres und durch eine ausgiebige Feier ließen die Teilnehmer der Wiese noch ein wenig Zeit, um abzutrocknen und die Wohnmobile zur endgültigen Heimfahrt für diese Saison wieder freizugeben.
Die ersten 6 Platzierten der Deutschen Meisterschaft qualifizieren sich automatisch für die Indoor Trial Veranstaltung am 18. Januar in Ingolstadt. Max und Felix werden dieses Mal dabei sein und sicherlich auch einige Fans des MSC Falke Wildberg-Sulz.
Endstand Deutsche Trial-Meisterschaft: Trial-Live.de